Secondhand-Shopping in Tokio: Nachhaltig und einzigartig

09 Sep 2025
Kulturelle Einblicke

Tokio ist ein echtes Shopping-Paradies, mit Tausenden von kleinen und großen Geschäften, die so ziemlich alles verkaufen, was du dir vorstellen kannst. Die Japaner lieben die neuesten Trends – doch was heute angesagt ist, kann morgen schon wieder out sein. Das spielt dir in die Karten: Unter den Dingen, die in Japan weitergegeben werden, findest du wahre Vintage-Schätze. Und davon gibt es reichlich – denn in Japan wirft man ungern etwas einfach weg. Stattdessen bekommen Kleidung, Bücher, Spielzeuge, Elektronik und vieles mehr in Secondhand-Shops in Tokio ein zweites Zuhause – und warten nur darauf, von dir entdeckt zu werden.

Secondhand-Shopping in Tokio: Überblick & Tipps 

  • Tokio ist ein Hotspot für hochwertiges Secondhand-Shopping – von Mode über Elektronik bis hin zu Sammlerstücken. 

  • Viele Artikel sind dank der guten Pflege, wie sie in Japan üblich ist, und des schnellen Produktwechsels fast wie neu. 

  • Strenge Anti-Fälschungsgesetze machen den Kauf von gebrauchten Luxusartikeln besonders sicher. 

  • Die besten Viertel: Shimokitazawa, Kōenji, Cat Street und Ginza

  • Vertrauenswürdige Ketten sind zum Beispiel 2nd Street, Treasure Factory und RagTag

  • Neben Mode findest du auch Vintage-Kameras, Spielzeug und Haushaltswaren in Vororten oder auf auf Flohmärkten. 

Die besten Secondhand-Artikel in Tokio 

Mann hält Kamera hoch, Shibuya Crossing, Tokio

Während es in Tokio Secondhand-Läden für fast jede Art von Konsumgütern gibt, sind Kleidung und Accessoires eindeutig am beliebtesten. Vintage-Mode, Designer-Marken und Alltagskleidung füllen die Regale von Hunderten von Geschäften in der ganzen Stadt. Einige Viertel haben jedoch eine besonders hohe Dichte an Secondhand- und Vintage-Shops – wie du gleich entdecken wirst. 

Da sich Technologie immer schneller weiterentwickelt, boomt auch der Markt für gebrauchte Elektronik. Kameras, Smartphones und Computer machen einen großen Teil des Secondhand-Angebots in Tokio aus. Gleich danach folgen Bücher und Magazine – sie nehmen in den kleinen Wohnungen viel Platz ein und gehören daher oft zu den ersten Dingen, die beim Aufräumen aussortiert werden. 

Vintage-Shop in Tokios Szeneviertel Kōenji

Photo: Todd Fong 

Japan ist ein wahres Paradies für Sammlerstücke – von Figuren und Gachapon-Spielzeugen bis hin zu Sammelkarten und vielem mehr. Manche Viertel Tokios haben sich sogar auf Secondhand-Läden spezialisiert, die genau solche Raritäten anbieten. 

Daneben gibt es die klassischen gebrauchten Alltagsgegenstände, wie man sie auch in anderen Ländern findet: Musikinstrumente, Haushaltsgeräte, Geschirr, Möbel – kurz gesagt alles, was du dir vorstellen kannst. Diese Secondhand-Shops findest du allerdings weniger im Zentrum Tokios, sondern vor allem in den Vororten und am Stadtrand

Warum Japan ein Secondhand-Shopping-Paradies ist 

Shop window in Ginza, Toky

Einer der Hauptgründe, warum der Secondhand-Markt in Tokio so stark ist, liegt im schnellen Produktwechsel. Es scheint, als kämen beinahe täglich neue Artikel auf den Markt, die Dinge ersetzen, die erst vor wenigen Monaten gekauft wurden. Viele gebrauchte Produkte in Tokio sind deshalb kaum benutzt und wirken fast wie neu. 

Hinzu kommt, dass Japaner im Allgemeinen ihre Besitztümer besonders sorgfältig behandeln. Pflege und Wertschätzung von Dingen – sowohl der eigenen als auch gemeinschaftlich genutzter – sind fest in der japanischen Kultur verankert. Natürlich gibt es Ausnahmen, aber die meisten Secondhand-Artikel in Tokio sehen beim Einkauf fast neuwertig aus. 

Für alle, die gerne nach Markenartikeln stöbern, ist Japan zudem besonders interessant. Das Land hat sehr strenge Gesetze gegen den Verkauf und die Herstellung von Fälschungen. Deshalb kaufen viele Besucher in Tokio ohne Bedenken Luxusmode und Designer-Handtaschen aus zweiter Hand. Zahlreiche Geschäfte führen ausschließlich Designermarken – oft zu deutlich günstigeren Preisen als beim Neukauf. 

Die besten Viertel zum Secondhand-Shopping in Tokio 

Menschen beim Shopping in Ginza, Tokio

Da die meisten Besucher in Tokio vor allem Secondhand-Kleidung kaufen möchten – sei es Vintage-Mode oder Designer-Marken –, beginnen wir am besten mit den Vierteln, in denen du die besten Läden dieser Art findest. 

Shimokitazawa: Tokios Vintage-Viertel 

Vintage-Store in Shimokitazawa, Tokio

Noch vor einiger Zeit war Shimokitazawa – kurz Shimokita – nur ein alternativer Treffpunkt für die Shibuya-Crowd, die Shibuya selbst zu „mainstream“ fand. Nur wenige Stationen von Shinjuku und Shibuya entfernt (über die Odakyū- oder Keiō-Inokashira-Linie), hat sich Shimokita inzwischen zu einem Szeneviertel mit trendigen Cafés, Live-Musik-Locations und natürlich unzähligen Vintage-Modegeschäften entwickelt. 

Hier gilt: Kaum zehn Schritte gelaufen, und schon stehst du vor dem nächsten Secondhand-Laden. Für Vintage-Fans bedeutet das, dass man locker einen ganzen Tag – oder sogar länger – damit verbringen kann, durch die Shops dieses Viertels zu stöbern. 

Der Nachteil? Durch den starken Anstieg an Touristen in den letzten Jahren sind die Preise deutlich gestiegen. Schnäppchen zu finden wird in Shimokitazawa daher immer schwieriger. 

Kōenji: Rock’n’Roll & Secondhand-Mode in Tokio 

Vintage-Shops in Kōenji, Tokio, Japan

Photo: Todd Fong 

Im Vergleich zu Shimokitazawa wirkt Kōenji rauer und wilder – und zieht deshalb eher ein Publikum an, das Punk statt Hippie bevorzugt. Live-Musik findest du auch in diesem Viertel, allerdings oft mit Metal-Bands und Irokesenfrisuren

Das spiegelt sich auch in den Vintage-Läden von Kōenji wider: Lederjacken, zerrissene Jeans und Heavy-Metal-T-Shirts füllen die Regale. Natürlich gibt es auch andere Arten von Vintage-Mode, aber dafür musst du dich etwas tiefer durch die Kleiderständer graben. 

Wie in Shimokita hat auch hier der Tourismusboom der letzten Jahre die Preise spürbar steigen lassen – echte Schnäppchen sind seltener geworden. 

Cat Street: Secondhand-Designer in Harajuku & Omotesandō 

Ein Mädchen auf der Cat Street in Harajuku, Tokio

Die Cat Street verläuft zwischen Harajuku und Omotesandō, zwei Shopping-Vierteln mit völlig unterschiedlichem Charakter. Während Harajuku vor allem Teenies anzieht, ist Omotesandō edel und luxuriös. 

Kein Wunder also, dass die Secondhand-Läden in der Cat Street genau dazwischenliegen: In den Kellergeschäften findest du angesagte Marken, während moderne Glas-und-Stahl-Boutiquen Luxusmode und Designer-Accessoires anbieten. 

Die Cat Street gehört zu den gefragtesten Shopping-Adressen in Tokio – echte Schnäppchen wirst du hier kaum finden. Dafür erwarten dich hochwertige Einzelstücke, die zu einzigartigen Souvenirs werden können. 

Ginza: Secondhand-Luxus & Designer-Marken 

Abendansicht des Ginza-Viertels, Tokio, Japan

Ginza glitzert nur so vor den Flagship-Stores der exklusivsten Marken der Welt – von Louis Vuitton über Hermès und Chanel bis hin zu Bulgari. Doch abseits der Hauptstraßen des wohl schicksten Viertels Tokios verbergen sich zahlreiche Secondhand-Boutiquen, die sich auf Designermode und Accessoires spezialisiert haben. 

Manche dieser Läden sind so edel, dass du sie kaum von Geschäften mit Neuware unterscheiden könntest – wäre da nicht der deutliche Preisnachlass. Besonders beliebt sind hier Shops für Handtaschen und Portemonnaies, die zu den gefragtesten Secondhand-Funden in Ginza zählen. 

Tokios beliebteste Shops für Secondhand-Mode 

Mädchen gehen nachts in Tokio shoppen

Nachdem du nun die besten Viertel für Secondhand-Shopping in Tokio kennst, lohnt es sich auch, die großen Namen auf dem Markt im Blick zu haben. Schließlich findest du Secondhand-Modegeschäfte fast überall in der Stadt. Deshalb ist es praktisch, die wichtigsten Ketten und Marken zu kennen – so erkennst du sie sofort oder kannst sie direkt in Google Maps suchen. 

Die großen Ketten: Treasure Factory, 2nd Street, Mode-Off 

Einkaufsstraße in Tokio, Japan

Die drei großen Namen im Secondhand-Modegeschäft in Tokio sind eigentlich Untermarken größerer Thrift-Store-Gruppen: 

Treasure Factory (kurz: TreFac) betreibt in den Vororten größere Filialen mit einem breiten Sortiment über Kleidung hinaus. In den zentralen Läden von Tokio liegt der Fokus jedoch meist auf Mode und Accessoires

2nd Street ist ebenfalls landesweit vertreten, mit zahlreichen Shops auch am Stadtrand und in anderen Städten. In Tokio selbst findest du viele 2nd Street-Filialen, darunter gleich zwei in Kōenji, nur wenige Straßen voneinander entfernt. 

Mode-Off ist die auf Kleidung spezialisierte Marke der Mutterkette Hard-Off, die auch Bücher, Haushaltsgeräte und Spielzeug anbietet. Zwar ist Mode-Off heute nicht mehr so stark vertreten wie früher, doch einige Shops – vor allem außerhalb des Stadtzentrums – gibt es weiterhin. 

Vintage im Fokus: Desert Snow, RagTag, JAM 

Kleine Secondhand-Boutiquen in Harajuku, Tokio

Die Vintage-orientierten Secondhand-Ketten findest du vor allem in den großen Shopping-Vierteln für die jüngere Szene – also in Harajuku, Shibuya, Shimokita und Kōenji. Doch auch in den westlichen Vororten von Tokio gibt es immer wieder Filialen. 

Desert Snow betreibt mehrere Shops allein in Shimokitazawa, dazu einzelne Läden in anderen Teilen der Stadt. 

RagTag ist international aktiv und in ganz Japan vertreten – die größte Filiale findest du wahrscheinlich im Jinnan-Viertel von Shibuya

JAM hat seinen besten Standort in der Nähe der Meiji-Jingūmae Station in Shibuya. Dort weist ein großes rotes Schild den Weg zu einer Treppe hinunter in eine unterirdische Schatzkammer voller Vintage-Schätze

Designer-Marken: Komehyo, Vintage Qoo, Kindal Harajuku 

Einkaufsstraße in Omotesandō, Tokio

Das vielleicht Erstaunlichste an Tokios Secondhand-Shops für Designer-Marken ist, dass sie sich gar nicht wie Secondhand-Läden anfühlen. Viele Besucher glauben zunächst, sie seien einfach in einer weiteren Luxusboutique gelandet – so makellos sind die Auslagen und Produkte. 

Komehyo gehört zu den bekanntesten Ketten für gebrauchte Luxusartikel in Japan. Zwar garantiert das Personal offiziell nicht, dass Fälschungen ausgeschlossen sind, doch dank strenger Prüfprozesse und hervorragendem Ruf gilt Komehyo als eine der verlässlichsten Adressen für Secondhand-Luxus. Besonders die Filiale in Ginza strahlt reinen Luxus aus. 

Vintage Qoo gleicht einem Museum für Vintage-Accessoires aus den 1990er-Jahren. Mit über 2.000 Artikeln im Sortiment – darunter eine beeindruckende Auswahl an Chanel-Produkten – ist es keine Seltenheit, dass du am Nachmittag sogar Schlange stehen musst, um hineinzukommen. 

Kindal Harajuku bietet Hunderte von Stücken – von Kleidung bis Accessoires – mit einem besonderen Schwerpunkt auf japanischen Designer-Marken

Secondhand-Shops in Tokio für mehr als nur Kleidung 

Älterer Mann stöbert in Secondhand-Büchern in Tokio

Natürlich sucht nicht jeder nach Vintage-Louis-Vuitton oder Ralph Lauren – manche hoffen stattdessen, ihr Lieblingsspiel für das Nintendo 64 oder eine funktionierende Analogkamera zu finden. 

Spiele, Spielzeug und Hobby-Artikel 

Sammelfiguren in einem japanischen Secondhand-Shop

Die allgegenwärtige Kette Book-Off verkauft – trotz ihres Namens – nicht nur gebrauchte Bücher, sondern auch Videospiele, Sammelfiguren, Sammelkarten (wie Pokémon) und Plüschtiere. Das Beste: Du findest Book-Off-Filialen überall in Tokio, und jede hat ein anderes Sortiment. Früher galt Book-Off als Paradies für Retro-Videospiel-Sammler, doch viele Standorte wurden inzwischen von internationalen Resellern fast leergekauft. 

Mandarake ist eine weitere große Kette, die sich vor allem auf Sammlerstücke spezialisiert hat – darunter Figuren, Modelle und Autos aus Druckguss. Ein wahres Eldorado dafür ist das Nakano Broadway, nördlich der Nakano Station (nur eine Station mit der Chūō-Linie von Shinjuku entfernt). Dort findest du gleich mehrere Mandarake-Läden in den langen Fluren – ein echtes Mekka für Sammler

Kameras 

Vintage-Kameras im Schaufenster eines Geschäfts

Gebrauchte Kameras sind in Japan ein riesiger Markt – dank des schnellen Technologie-Wechsels und der sorgfältigen Pflege befinden sich viele Kameras in quasi neuwertigem Zustand

Map Camera in Shinjuku ist einer der größten Secondhand-Kamerashops Japans mit über 20.000 Artikeln im Sortiment. Englischsprachiges Personal steht zur Verfügung, und die Preise sind äußerst konkurrenzfähig. 

Fujiya Camera liegt direkt neben dem bereits erwähnten Nakano Broadway. Zwar kleiner als Map Camera, überzeugt Fujiya durch professionelles Fachpersonal und die hohe Qualität seiner Produkte. 

Für echte Vintage-Kamera-Schätze solltest du nach Ginza zu Lemon, Inc.. Während es kleinere Filialen in ganz Tokio gibt, bietet die Ginza-Niederlassung eine besonders große Auswahl an funktionstüchtigen Vintage-Kameras – nicht nur aus Japan, sondern aus der ganzen Welt. 

Haushaltswaren 

Secondhand-Shop für Haushaltswaren in Japan

Tee- und Sake-Liebhaber werden es verstehen – ein authentisches Geschirrset oder ein komplettes Sake- oder Teeservice aus Japan ist ein tolles Mitbringsel. In Secondhand-Shops findest du diese Dinge oft zu erstaunlich günstigen Preisen. Wenn du also Platz im Koffer hast, lohnt sich ein Abstecher in die Vororte Tokios oder in die Nachbarpräfekturen, um dort eine Hard Off- oder 2nd Street-Filiale zu besuchen. 

Wer hingegen gezielt nach Antiquitäten sucht, sollte eher einen der großen Flohmärkte oder Antiquitätenmärkte in Tokio besuchen, die regelmäßig – meist am Wochenende – stattfinden: 

Der Oji Racecourse Flea Market in Shinagawa ist der größte Flohmarkt Tokios mit über 300 Ständen. Er findet fast jeden Samstag und Sonntag statt, kann bei Regen jedoch ausfallen oder deutlich kleiner ausfallen. 

Der Oedo Antique Market wird an jedem ersten und dritten Sonntag im Monat auf dem Platz vor dem Tokyo International Forum bei Yūrakuchō Station abgehalten. Hier erwartet dich eine besonders sorgfältig kuratierte Auswahl an Antiquitäten-Händlern

Antiquitätengeschäft in Tokio, Japan

Es könnte sich sogar lohnen, für deine nächste Tokio-Reise einen leeren Koffer mitzunehmen – nur um ihn mit Vintage-Artikeln und Sammlerstücken aus dem riesigen Angebot der Secondhand-Läden zu füllen. Wer weiß, welche Schätze du in dieser Stadt entdecken wirst, die einen immer wieder aufs Neue überrascht. 

Wie wäre es mit einem Vintage-Shopping-Marathon?

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